Jürgen Dietl, unser Hundeobmann, ist mit 500 teils sehr schwierigen Nachsuchen ein erfahrener Nachsuchenführer. Zusammen mit seiner Brandlbracke, Djego, konnte er schon manch ein schwer krank geschossenes Stück erlösen. Am Samstag, den 08.10.2022 ließ er 25 interessierte Jägerinnen und Jäger an seinem reichen Erfahrungsschatz teilhaben und führte anschaulich durch das bereits 2. Anschussseminar des Jägervereins Berching-Dietfurt, in diesem Jahr. Der Waidmann sprach sich in aller Deutlichkeit gegen Kopfschüsse aus, ganz einfach deshalb, weil er schon viele schlechte Schüsse zu Gesicht bekommen und das Leiden der beschossenen Tiere hautnah erlebt hatte. Sind Kopfschüsse wirklich nötig? Wie groß ist bei einem Kopfschuss die Treffenfläche? Wie lange und wie erfolgreich wird eine Nachsuche bei einem Fehlschuss sein? Ist das Wildbret wirklich so wertvoll,dass man Gebrech- und Äserschüsse riskiert? Fakt ist, derartige Schüsse verursachen oft lange und schwierige Nachsuchen. Sechs bis acht Kilometer sind keine Seltenheit. Ganz zu schweigen von den Qualen, die das Tier erleiden muss.
Auch Fragen wie: Was ist der Unterschied zwischen Pirschzeichen und Schusszeichen? Wie verhält man sich nach dem Schuss und wie am Anschuss?
Wie “liest” man einen Anschuss richtig?
Was sagen Pirschzeichen über die Trefferlage aus?, wurden ausführlich besprochen und beantwortet. Der theoretische Teil des Seminars war eine interessante Mischung aus Fakten, Bildern und Erfahrungsberichten.
Aber das Anschussseminar bestand nicht nur aus Theorie, sondern die Teilnehmer durften sich im praktischen Teil, an vorher simulierten Anschüsse gleich selbst auf die Suche nach Pirschzeichen machen. Direkt vor Ort beschoss Jürgen Dietl dann noch eine Sau, die an einem Gestell aufgehängt war. Dahinter war ein weißes Tuch gespannt und man konnte genau erkenne, wie weit so ein Geschoss das Hintergelände gefährdet und wie weit Geschosssplitter nicht nur nach oben, sondern in alle Richtungen abweichen können.
Vielen Dank, Jürgen, für den kurzweiligen äußerst interessanten Samstag, der sicherlich den ein oder anderen Jäger in Zukunft überlegen lässt, ob er in mancher Situation den Finger nicht lieber gerade lässt.