Den Wald mit allen Sinnen erleben war das Motto des Nachmittags, zu dem unsere Jägerinnen Susi, Karin und Jessi eingeladen haben. Ruck zuck war der Tag ausgebucht und so begrüßten die Jägerinnen am 27. April siebzehn Frauen in Staufersbuch.
Bei der Vorstellungsrunde stellte sich heraus, dass viele Mamas dabei waren, deren Kinder schon bei unserem Ferienprogramm oder bei unseren „Schule fürs Leben Projekten“ in Schulen oder Kindergarten dabei waren. Bevor die Gruppe startete, bekam jede Teilnehmerin eine Farbkarte und eine Tasche ausgehändigt mit der Vorgabe ganz genau hinzusehen. Denn der Wald besteht aus vielen Farben und ist nicht nur grün und braun, wie viele vielleicht denken. Die Frauen sollten Dinge aus dem Wald in den Farbabstufungen ihrer Farbkarten sammeln.
Gleich nach betreten des Waldes wartete eine Herausforderung auf die Teilnehmerinnen, die etwas Mut erforderte. Mit geschlossenen Augen an einem Seil entlang gehen – über den unebenen Waldboden, einen Hügel hinauf und wieder herunter, über Felsen, Holzriegel, unter Zweigen hindurch, an dicken und dünnen Bäumen vorbei. Nur ein Knoten im Seil vor jedem Hindernis deutete eine Schwierigkeit an. Eine völlig neue Erfahrung, sich nur auf den Tastsinn zu konzentrieren und nicht die Bodenhaftung zu verlieren, wenn man gewohnt ist mit offenen Augen durch die Welt zu gehen. Keine der Frauen hat geschummelt und alle kamen heil am Ziel an.
Auf dem Weg zum nächsten Stopp kam die Gruppe an unterschiedlichen Waldbäumen vorbei und konnte direkt den Unterschied zwischen Tanne und Fichte sehen und fühlen, sowie einiges über die Laubbaumarten in unseren heimischen Wäldern erfahren.
Nicht jeder wusste, dass Rehe bellen und dass der Spiegel tatsächlich die Stimmung eines Rehs widerspiegelt.
Auf vorbereiteten Decken ließ sich die Gruppe nieder und nahm mit geschlossenen Augen den Vogelgesang, das Summen eines Insekts, das Knacken eines Ast, den Wind in den Bäumen ganz bewusst wahr. Es ist erstaunlich, wie beruhigend es sein kann einfach einmal nichts zu tun, nur im hier und jetzt zu sein. Schließlich ist wissenschaftlich erwiesen, dass Aufenthalte im Wald unser Immunsystem stärken, die vom Wald abgegebenen Terpene die Produktion unsere körpereigenen Killerzellen um 40 % steigern, die Herzfrequenz abnimmt und unser Blutdruck sinkt. Die Absenkung von Stresshormonen ist bei Frauen nachweislich sogar höher als bei Männern, und unser aller Gehirnleistung und Konzentrationsfähigkeit steigt nach einem Aufenthalt im Wald.
Auf ihrem weiteren Weg kamen die Frauen am Dachsbau vorbei und es wurde über die Notwendigkeit der Bejagung von Dachs und Fuchs gesprochen.
An der Jagdhütte mitten im Wald erwartete die Teilnehmerinnen dann Natur zum Schmecken in Form von Wildkräutern. Bärlauchbutter, Kräuterbutter, Frischkäse-Schafskäseaufstrich mit Brennnesseln und Knoblauchsrauke mit frischem Brot und Laugengebäck standen bereit. Zur Erfrischung gab es unter anderem Apfelsaft mit Giersch und Zitronenmelisse.
Wie bei unseren Waldtagen mit den Kindergärten und Schulklassen hatten wir natürlich auch Felle und Schädel dabei. Nicht jeder Erwachsenen hat in seinem Leben schon einmal den Unterschied zwischen Fuchsbalg und Dachsschwarte gefühlt – bei unserem Waldtag war all das möglich und die unterschiedlichsten Fragen wurden beantwortet.
Wer wollte durfte aus Fichtennadelpulver, Mandelöl und Meersalz ein Peeling herstellen, das wunderbar nach Wald duftete und sich herrlich auf der Haut anfühlte.
Aus Blumenerde, Heilerde und Wildblumensamen wurden Samenbomben geformt und so verging der Nachmittag wie im Flug.
Mit einem Gruppenfoto und einigen Erinnerungsfotos im Naturrahmen wurde die dreistündige Veranstaltung beendet.
Das Feedback war toll, was uns natürlich sehr freut – und da bereits jetzt schon wieder Anfragen kommen, ist eine Wiederholung nicht ausgeschlossen.
Unser Jägerinnen Team bedankt sich bei allen für das große Interesse an unseren Angeboten.