Bei einem Treffen der Jägervereine mit der Waldbesitzervereinigung Parsberg am 3. Februar 2023, kam man überein, in Zukunft zu Gunsten von Wald und Wild gemeinsam an einem Strang zu ziehen.
Dieses erste Treffen der beiden Jagdvereine mit der Waldbesitzervereinigung Parsberg soll den Grundstein für ein gutes Miteinander in die Zukunft legen. Im Gespräch, entdeckte man viele Gemeinsamkeiten. Ein großes Anliegen der Waldbesitzer ist es beispielsweise, eine Naturverjüngungohne Zäune zu erreichen. Abgesehen vom Kostenfaktor ist eine natürliche Verjüngung des Waldes immer die bessere Wahl, da keine Pflanzen zugekauft und gepflanzt werden müssen. Viele der angepflanzten Bäumchen überleben das erste Lebensjahr nicht, da sie erst mal anwurzeln und in trockenen Sommern sogar einzeln gegossen werden müssen. Ein Zeitaufwand, der sich schwer realisieren lässt.
Auch die Jäger sind von Zäunen im Wald nicht begeistert. Eingezäunte Flächen schränken das Wild in seinem Lebensraum ein und stellen eine nicht zu unterschätzende Gefahr für das Wild dar. Besonders halboffene oder eingefallene Zäune sind regelrechte Todesfallen, in denen sich Rehwild verfangen und schlimmstenfalls qualvoll darin verenden kann.
„Da sind wir mit den Waldbesitzern einer Meinung“, so die Vorsitzenden der beiden Jägervereine aus Parsberg und Berching-Dietfurt. „Wir werden unser Möglichstes tun, um Zäune zu vermeiden“.
Den Jägern ist es wichtig, darauf hinzuweisen, dass „alte Zäune“ unbedingt wieder abgebaut werden sollten, sobald sie ihren Zweck erfüllt haben und die jungen Bäume in der Aufforstung mannshoch sind. In der Regel geht man von einem Zeitraum von etwa zehn Jahren aus. Zäune, die früh genug abgebaut werden bevor sie einwachsen, kann man sogar wieder verwenden.
Auch bei dem Thema Vegetationsgutachten stellte man Gemeinsamkeiten fest. Die bayerischen Förster erstellen im Auftrag der Staatsregierung alle drei Jahre ein Gutachten zur Situation der Waldverjüngung. Hier wird der Zustand der Waldverjüngung, sowie die Beeinflussung durch Schalenwild (Rehwild und Rotwild) beurteilt, bzw. aufgenommen. Je nachdem, wie stark der Wildverbiss ist, fällt auch die Empfehlung des Abschusses in den jeweiligen Revieren aus. Ist der Verbiss tragbar, kann der Abschuss beibehalten werden, ist er zu hoch, sollte der Abschuss erhöht werden. Auch hier sind die Jäger bemüht den gesetzlich vorgegebenen Abschuss zu 100% zu erfüllen.
Künftig sollen gemeinsame Aktionen wie zum Beispiel Waldbegänge mit Waldbesitzern und Jägern stattfinden sowie die Kommunikation und die Zusammenarbeit wesentlich verbessert werden.
Ein wichtiger und richtiger Schritt in die Zukunft für unseren Wald und das Wild!